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Literaturzelt am Bebelplatz: Stolpertexte. Stimmen aus der Vergangenheit
Literaturzelt am Bebelplatz: Stolpertexte. Stimmen aus der Vergangenheit

So., 15. Sept.

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Literaturzelt am Bebelplatz

Literaturzelt am Bebelplatz: Stolpertexte. Stimmen aus der Vergangenheit

Mit Tijan Sila, Dana von Suffrin, Karosh Taha und Miriam Bistrovic. Moderation: Matthias Pfeffer

Zeit & Ort

15. Sept. 2024, 18:00 – 19:30

Literaturzelt am Bebelplatz, Bebelplatz, 10117 Berlin, Deutschland

Über die Veranstaltung

TICKETS

Was bleibt, wenn die letzten Zeitzeugen verstummen? Das Archiv des Leo Baeck Institutes in New York bewahrt die Geschichten und Wendepunkte in Zehntausenden Familiensammlungen, Aufzeichnungen, Memoiren, Briefen und Tagebüchern. Diese Dokumente erzählen vom Leben und den Erfahrungen deutschsprachiger Jüdinnen und Juden. Für das Literaturprojekt Stolpertexte hat das Leo Baeck Institute sein Archiv geöffnet. Namhafte Autorinnen und Autoren erforschten die Lebenszeugnisse deutscher Juden während des Nationalsozialismus. Die Texte erinnern – ähnlich den Stolpersteinen in europäischen Städten – an das Leben und die Hoffnungen der Menschen, denen alles genommen wurde. Der Journalist Matthias Pfeffer initiierte das Projekt, um Autorinnen und Autoren einzuladen, lebendige Erzählungen aus privaten Aufzeichnungen zu schaffen. Über 30 deutschsprachige Autoren haben diese Sammlungen genutzt und kurze literarische Texte verfasst, die die Routine unterbrechen und an die verlorenen Leben erinnern. Diese Stolpertexte erscheinen zunächst gekürzt in deutschen Medien und werden dann auf der Webseite des Leo Baeck Institutes veröffentlicht, ergänzt durch Originaldokumente, Ton- und Filmaufzeichnungen sowie Autorenlesungen. Ende des Jahres ist eine Buchveröffentlichung im Verlag Hentrich & Hentrich geplant.

Die Jüdischen Kulturtage Berlin eröffnen ihr Literaturprogramm mit einer Präsentation der Stolpertexte. Miriam Bistrovic wird das Archiv des Leo Baeck Institutes vorstellen und über das Projekt Stolpertexte sprechen. Sie gibt Einblicke in die wertvollen Sammlungen und erläutert die Bedeutung dieses Projekts für die Erinnerungskultur. Anschließend werden Tijan Sila, Dana von Suffrin und Karosh Taha ihre Stolpertexte lesen und über ihren persönlichen Bezug zu ausgewählten Biografien berichten. Sie teilen ihre Schreiberfahrungen und sprechen über die Herausforderungen und Inspirationen bei der Arbeit an den Stolpertexten.

Tijan Sila, in Sarajevo geboren, kam 1994 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. 2017 erschien sein erster Roman „Tierchen Unlimited", 2018 folgte „Die Fahne der Wünsche", 2021 „Krach". Zuletzt erschien sein autobiographisches Buch „Radio Sarajevo" (2023). Darüber hinaus veröffentlichte er Essays in der ZEIT, der TAZ und dem FREITAG. 2024 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis. Tijan Sila lebt in Kaiserslautern.

Dana von Suffrin wurde in München geboren, studierte in München, Neapel und Jerusalem und promovierte sie mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus. Ihr Romandebüt „Otto" wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, 2024 erschienen ihr zweiter Roman "Nochmal von vorne" und die Anthologie "Wir schon wieder". Sie verfasst auch Erzählungen, Hörspiele, Theatertexte und Essays.

Karosh Taha, in Zaxo, Kurdistan (Irak) geboren, lebt und arbeitet in Köln und Paris. Ihr Debütroman „Beschreibung einer Krabbenwanderung" erschien 2018. Die Hörspielfassung ihres Romans wird 2021 bei WDR3 und COSMO ausgestrahlt. Karosh Taha erhielt für ihr Werk bereits zahlreiche Stipendien und Preise, darunter das Stipendium Deutscher Literaturfonds, die Alfred-Döblin-Medaille und zuletzt das Villa Aurora Stipendium.

Miriam Bistrovic studierte Neuere Geschichte und Kunstgeschichte und promovierte 2010 an der Technischen Universität Berlin. Als das Leo Baeck Institut - New York | Berlin 2013 ein Büro in Berlin gründete, übernahm sie dessen Leitung, um die Beziehungen zur Wissenschaft, jüdischen Gemeinden, Politik, Wirtschaft und breiter Öffentlichkeit in Deutschland zu pflegen und zu vertiefen. Heute koordiniert und gestaltet Dr. Miriam Bistrovic als Director of Berlin Operations die Aktivitäten des Instituts in Deutschland und Europa und entwickelt Konzepte für deren Vermittlung wie beispielsweise den EXIL-Podcast und die Stolpertexte. Zu ihren Projekten gehörte das „1938Projekt – Posts from the Past" und dessen Präsentation im Rahmen der zentralen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome in der Berliner Synagoge Rykestraße im Jahr 2018 sowie „Shared History" mit einer physischen Ausstellung im Deutschen Bundestag zur Gedenkstunde am 27. Januar 2021 und mehreren Stationen innerhalb Deutschlands bis Ende 2022.

Matthias Pfeffer arbeitete nach einem Philosophiestudium als Kriegs- und Krisenreporter. Als langjähriger Geschäftsführer und Chefredakteur von „Focus-TV“ entwickelte er u.a. TV-Formate wie „Future Trend“ (RTL) und „Eins gegen Eins“ (Sat.1). Er publizierte die Bücher „Prinzip Mensch. Macht Freiheit und Demokratie im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz" (2020, mit Paul Nemitz) und „Menschliches Denken und Künstliche Intelligenz. Eine Aufforderung" (2022) Er war Gastprofessor an der Universität Bergamo, seit 2023 ist er Lehrbeauftragter an der TU München. 2022 hat er die EBU (European Broadcasting Union) bei dem Projekt „A European Perspective“ beraten. 2024 gründete er den „Council for European Public Space“, der sich für eine demokratische Öffentlichkeit in Europa einsetzt.

Einlass: 17:30 Uhr

Beginn: 18:00 Uhr

Tickets: 8,00 € 

Ermäßigt: 5,00 €

Eintritt bis 17 Jahre kostenfrei 

Karten gibt es über www.eventim.de 

Ermäßigungen (Nachweis erforderlich):

Studenten, Azubis, Begleitung für Schwerbehinderte 100%.

Bitte beachten Sie:

Auf dieser Veranstaltung werden Foto- und Videoaufnahmen erstellt.

Bitte sprechen Sie den Fotografen an, wenn Sie mit einer Veröffentlichung nicht einverstanden sind.

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